Beweglichkeit

Sommerferien

Seit wir Kinder haben und unseren Sommerurlaub wegen Kita- und jetzt auch Hortschließzeiten in den Zeitraum der Sommerferien legen müssen, unterteile ich das Jahr noch einmal in der Mitte. Silvester und Neujahr sind die ganz großen Einschnitte, aber die Sommerferien sind der nächste Anlass, um innezuhalten und zu überlegen, was war und was sein wird.

Unser Sommerurlaub ist mittlerweile vorbei. Jetzt beginnen Kita und Hort wieder, bald geht die Schule wieder los, und auch der Mann und ich gehen wieder ins Büro. Darüber, wie erholsam der Urlaub war, gehen die Meinungen etwas auseinander. Aber ich fühle mich sehr gut ausgeruht, auch wenn es sicher Einiges gab, was wir im nächsten Mal anders machen könnten, damit wir beide entspannt und erholt wieder in den Alltag starten können. Wir haben ja noch ein knappes Jahr Zeit, das zu planen …

Begeisterung

Die Kinder haben sich sowieso prächtig amüsiert und die Ferien in vollen Zügen genossen (nur sprichwörtlich – wir waren mit dem Auto unterwegs). Wir hatten eine tolle Ferienwohnung mit einem riesigen Garten. Die Kinder konnten dort von morgens früh bis zum Einbruch der Dunkelheit spielen und toben, wenn wir nicht gerade unterwegs waren. Ich habe sie beobachtet und war ein kleines bisschen neidisch. Wie sie rennen und springen, klettern und turnen und sich ausprobieren. Wie sie sich an den kleinsten Kleinigkeiten freuen können.

Vor allem Kind 2 kann jedem Stöckchen, jedem Stein, jeder Feder, die es findet, etwas Besonderes abgewinnen. Mit einem wahren Feuereifer hat es am letzten Tag im Garten der Oma leere Schneckenhäuser gesammelt und auf einem Stein drapiert. Eine lebendige Schnecke sorgte zudem jedes Mal für Begeisterungstürme.

Die Schneckenhäuser aus Omas Garten

Die Schneckenhäuser aus Omas Garten

Das große Kind rannte und turnte unentwegt durch den wirklich großen Garten der Ferienwohnung. Es übte Handstand und Radschlag und Federball und Fussball. Und wenn es nicht tobte, las es. Das tut es sowieso immer. Und auch das mit wahrer Begeisterung. Vor allem alles, was mit Star Wars zu tun hat, wird regelrecht verschlungen. Und dann noch mal von vorne. Und noch einmal.

Kind 3 ist erst einmal natürlich von allem begeistert, was seine großen Geschwister machen. Spielen die Großen Federball, muss es mitmachen. Bei Fußball sowieso. Bücher guckt es mit der gleichen Ernsthaftigkeit an wie die Großen. Bei ihm fällt ganz besonders auf, wie es den großen Geschwistern nacheifert. Kind 1 übt Handstand. Kind 2 springt auf die Hände und wirft irgendwie wild die Beine in die Luft. Kind 3 stützt sich auf Hände und Beine und streckt den Po in die Luft. Und alle Drei freuen sich wie die Schneekönige an dem, was sie können.

Sehnsucht

Ich wäre auch gerne wieder so begeistert. Von all den kleinen aufregenden Dingen, die ständig passieren, wenn man nur genau hinguckt. Von all den kleinen schönen Dingen um uns herum. Von mir selbst, aber auch von meinen Mitmenschen. Von all dem, was ich seit Jahren kaum noch wahrnehme. Denn irgendwie scheint es zum Erwachsenwerden dazuzugehören, dass man nur noch das wirklich sieht, was einen stört, was einem nicht gefällt.

Ich wäre auch gerne wieder so beweglich. Als Kind bin ich auch durch den Garten getobt. Ich bin auch lieber gerannt, als ruhig gegangen. Ich habe Handstand und Radschlag geübt (und ich habe es nie hinbekommen). Ich habe es geliebt, mich zu bewegen. Jetzt gehe ich, statt zu rennen. Schon beim Gedanken an Handstand und Radschlag bekomme ich Angst hinzufallen. Eine gewissen Vorsicht ist mit dem Alter schon angebracht. Aber diese Unbekümmertheit, diese spontane Freude an der Bewegung hätte ich gerne wieder zurück.

Und ich will wieder mit dieser Begeisterung, mit dieser Hingabe lesen. Alles um mich herum dabei vergessen. Neues lesen, Neues erfahren, Neues lernen. Als Kind konnte ich auch wahrhaft in meinen Bücher versinken. Nicht einmal mein Zimmer konnte ich aufräumen, ohne in jedes Buch, das ich wegräumte, reinzulesen. Häufig genug fiel mir das erst Ewigkeiten später auf, wenn ich das Buch (zum wiederholten Mal) zu Ende gelesen hatte. Oder meine Mutter in der Tür stand und wissen wollte, warum ich sie nicht rufen gehört hatte.

Wann hat das aufgehört? Und warum?

Bewegung

Schon vor einigen Wochen habe ich mich entschlossen, mich wieder mehr zu bewegen. Sowohl körperlich als auch geistig. Seit zwei, drei Monaten mache einen Sportkurs, nur einmal die Woche, aber ich merke, wie ich wieder aufrechter gehe, meinen Körper stärker wahrnehme. Ich fahre wieder mehr Fahrrad – noch nicht mal annährend soviel, wie ich gerne würde, aber es muss ja auch in den Alltag passen.

Außerdem lese ich wieder deutlich mehr. Ich denke wieder deutlich stärker – und zielgerichteter – darüber nach, was ich machen möchte, was ich noch erreichen möchte, wie ich mein Leben weiter gestalten möchte und wie ich mich beruflich weiterentwickeln will. Ein sehr positives Zwischenergebnis ist, dass ich mich dort, wo ich gerade bin, schon mal sehr wohl fühle. Was aber nichts daran ändert, dass ich mich weiter bewegen will. Und auch wenn ich durchaus noch unsicher bin, wohin ich genau will und was der richtige nächste Schritt dahin ist, ist das ein sehr gutes Gefühl.

 

PS: Es gab ganz viele kleine Auslöser für diese Sehnsucht nach Beweglichkeit. Ich werde davon bestimmt noch weitere vorstellen – auch wenn das bei meinem jetzigen Schreibtempo noch ein paar Jahre dauern kann – aber sehr bewegt hat mich ein wunderbarer Text von Maximilian Buddenbohm darüber, wie er sich in seinem Kind wiedererkennt. Da kam mir doch einiges sehr bekannt vor …

Weiter geht’s

Weiter geht’s. Wie, weiter geht’s? Wie soll es denn weitergehen? Seit fast zweieinhalb Jahren keine Zeile und jetzt geht es einfach weiter? Ja, jetzt geht es einfach weiter!

Warum die lange Pause?

Das erzähle ich vielleicht ein andernmal. Die ganz kurze Antwort: Das Leben kam dazwischen. Was sonst.

Und warum geht es jetzt einfach weiter?

Das ist schon etwas einfacher. Wobei – auch das ist kompliziert. Ich habe keine Lust, mehr zu warten und nur darüber nachzudenken, dass ich gerne was schreiben möchte, dass es aber soviele gute Gründe gibt, es jetzt gerade nicht zu tun. Vielleicht nur noch ein kleines bisschen warten …

Und ich war auf der re:publica TEN. Nur wenige Stunden. Aber das hat gereicht. Nein, natürlich hat es nicht gereicht. Natürlich wäre ich viel lieber noch viel länger da geblieben. Ich wollte so viele Leute endlich mal treffen. So viele Menschen, die ich zwar irgendwie online kenne, hauptsächlich über Facebook, und die so viele spannende Dinge machen, von denen ich viele aber noch nie persönlich kennengelernt habe. So viele Menschen, über die und von denen ich gerne lese. Tatsächlich habe ich kaum jemanden von denen getroffen, die ich eigentlich treffen wollte. (Aber über alle, die ich doch getroffen oder neu kennengelernt habe, habe ich mich sehr gefreut!)

Aber es hat gereicht, mich wieder daran zu erinnern, warum ich immer wieder überlege, hier weiter zu schreiben. Und es hat mir den nötigen Anstoß gegeben, mich zu überwinden. Einfach machen.

Darum!

Unter anderem habe ich mich mit zwei meiner Lieblingsbloggerinnen unterhalten, mit Patricia Cammarata von Das Nuf Advanced und mit Heather B. Armstrong von dooce.com (den sehr sehenswerten Vortrag von ihr gibt es übrigens schon als offiziellen MItschnitt). Beide schreiben durchaus persönlich über ihr Leben und über alles mögliche andere, was sie interessiert und beschäftigt. Und beide vertreten durchaus deutlich ihre Meinung. Das beeindruckt mich.

Beide Gespräche haben mich lange beschäftigt und tun es immer noch.

Außerdem habe ich mir zum Schluss noch einen Vortrag gegönnt, von dem ich keine Ahnung hatte, was mich erwartet. Auf Facebook und Twitter wurden mehrfach begeisterte Vorschusslorbeeren für Randall Munroes Vortrag What if you had a Thing Explainer verteilt. Der Name sagte mir gar nichts und auch unter dem Vortrag konnte ich mir nichts vorstellen. Aber soviel Lob von guten Menschen kann nicht komplett unbegründet sein. Und es hat sich gelohnt. Zwar kam mir der Vortrag lange Zeit komplett sinnfrei vor – er schien kein Ziel, keinen Plan zu verfolgen. Es war mir überhaupt nicht klar, warum dieser Mann da vorne stand und uns all das erzählte und zeigte. Was will er damit sagen? Worauf will hinaus?

Aber eigentlich war mir das auch egal. Es machte Spaß ihm zuzuhören. Es machte Spaß, seine Begeisterung zu spüren. Und es war interessant. Ganz fürchterlich viel unnützes Wissen – ich liebe unnützes Wissen. Und ganz am Ende berührte mich dieser Vortrag auch. Es ging darum, keine Angst zu haben, vielleicht mal dumm auszusehen. Keine Angst davor zu haben, sich vielleicht auch mal zu blamieren mit etwas, was man gerne macht. Sehr schön zusammengefasst im Blog von Felix Schwenzel.

Das knappe Fazit meines kurzen Aufenthaltes auf der re:publica ist also: Er hat mich inspiriert. Mal wieder einfach etwas machen. Ohne darüber nachzudenken, wie es weiter geht, was andere darüber denken, was ich eigentlich damit erreichen will. Denn ich will nichts damit erreichen. Ich will nur ab und zu mal über das schreiben, was mich gerade bewegt und beschäftigt. Und vielleicht interessiert das ja auch ab und zu mal andere Menschen.

Wie geht es also weiter?

Ich schreibe hier wieder. Keine Ahnung, wie oft ich es schaffe. Ich hoffe, es dauert nicht wieder zweieinhalb Jahre bis zum nächsten Post. Aber anstatt darüber nachzudenken, wie ich es bloss schaffen soll, hier regelmäßig zu schreiben, schreibe ich einfach, wenn es mal passt. Ohne zu wissen, was danach kommt.

Also dann, auf bald!

 

Mein erstes Barcamp: stARTcamp Köln 2013

Bereits Freitag abend, als ich nach einem langen, aufregenden Tag ganz erschlagen im Hotelzimmer noch einmal auf Twitter und Facebook schaute, waren die ersten Eindrücke vom stARTcamp Köln 2013 online. Und nun, wenige Tage später, kommen dazu noch so viele richtig ausführliche und spannende Blogeinträge. Was soll ich also noch dazu schreiben? Meine Eindrücke als Newbie vielleicht?

Ankommen

Es war also spannend und aufregend. Was eigentlich? Zunächst, muss ich zugeben, fühlte ich mich etwas verloren. Schon bei der Vorstellungsrunde überlegte ich, was denn bloß meine Hashtags für den Tag sein konnten. Und je länger die Runde dauerte, desto unsicherer wurde ich. So viele kreative Menschen! So viele lange, komplizierte Worte, von denen ich teilweise noch nie gehört hatte! Kurzzeitig wollte ich zu #Angst, #Hilfe und #Anfänger greifen. Glücklicherweise wurde es mit #Bücher, #Ausstellungs- und Museums-Apps und #neugierig dann doch etwas professioneller … (Wobei es vielleicht sogar geholfen hat, dass ich meine Vorstellung wegen des eigenwilligen Mikros zweimal aufsagen musste.)

Und im Laufe das Tages habe ich viele Menschen kennengelernt, die mir zeigten, dass es einfach nur darauf ankommt anzufangen. Natürlich muss man sich klar werden, was man machen will, warum man es machen will, wen man ansprechen möchte und wie. Aber am Ende hilft nur einfach machen. Angefangen hat jeder mal.

Die Sessions

Sessionplan zum stARTcamp Köln 2013

Sessionplan zum stARTcamp Köln 2013

Über die einzelnen Sessions muss ich hier vermutlich nichts schreiben, darüber wird bestimmt ausführlich berichtet. Aber was habe ich daraus mitgenommen? Den Begriff Edu-Caching zum Beispiel. Ein anregender Vortrag von Helge David. Wie lockt man Jugendliche in eine Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn, die sich mit sowas anscheinend langweiligem wie dem demografischen Wandel beschäftigt? Mit einer Tour durch Bonn zu ausgewählten Orten, die zu den Themen der Ausstellung in Beziehung gesetzt werden. Die Tour kann mithilfe von GPS-Geräten, die im Museum verliehen werden, oder aber mit den eigenen Smartphones absolviert werden. Die Idee von Geocaching fand ich schon immer irgendwie interessant, hatte mir aber nie vorstellen können, wie wir das für uns oder unsere Partner einsetzen könnten. Jetzt kommen mir langsam einige Ideen.

Der Vortrag von Annette Schwindt war dann für mich als Newbie genau das richtige. Auf der einen Seite technisch spannend – ein Hangout! Auf der anderen Seite waren es wieder die ganz einfachen Botschaften, die gar nicht häufig genug wiederholt werden können. Man muss sich in den Kopf der Leser versetzen und das schreiben, was sie lesen wollen. Wenn man nicht genau weiß, was die Leser eigentlich erwarten, kann man sie einfach fragen.

Und dann war da noch die letzte Session über transmediales Storytelling. Sehr aufregende Beispiele, auch wenn sie meilenweit über all das, was uns möglich ist, hinausgingen. Aber es war eine Anregung mal zu schauen, was wir überhaupt für Geschichten zu erzählen haben, wer oder was bei uns der Held sein könnte, und welche Kanäle wir dafür nutzen könnten.

Eine Session, die ich verpasst habe, war die von Kristine Honig zum Thema Plüschtiere. Okay, ich habe sie nicht verpasst, ich hatte einfach nicht geglaubt, dass das für mich interessant sein könnte. Glücklicherweise saß ich am Ende neben Kristine und sie hat mir einiges zu ihrer Session erzählt. Und nun habe ich diesen kleinen Floh im Ohr, der nervt und fragt, ob wir etwas in der Art nicht auch für unsere Verlagsarbeit einsetzen könnten …

Am Ende

Da war doch noch was? Ach ja, die Fähnchen! Social Singing – das war zwar angekündigt, aber daran geglaubt habe ich nicht … Ich kann mir keinen anderen Rahmen vorstellen, in dem es so gut klappen würde, mit zwei Stimmen „Schön ist es auf der Welt zu sein“ zu singen. Ein toller Abschluss!

Und was hat es gebracht?

Die Erkenntnis, dass es mir immer noch schwer fällt, in der Menschenmenge einfach andere, mir unbekannte Personen anzusprechen – ganz egal, ob ich sie eventuell sogar virtuell schon kenne oder nicht. Aber auch, dass es sich eigentlich immer lohnt, mich zu überwinden. Ich habe wieder einige sehr nette und sehr interessante Menschen kennengelernt.

Und die Erkenntnis, dass auch Sessions, die etwas ganz anderes boten als ich erwartet hatte, immer diesen einen Gedanken enthielten – und wenn es nur ein eigentlich völlig nebensächlicher Aspekt war –, der irgendetwas in mir auslöste. Ich bin sehr gespannt, was bei mir in den nächsten Tagen noch so hochkommt. Auf jeden Fall wurde ich wieder auf all die Themen gestoßen, mit denen ich mich doch schon lange mal beschäftigen wollte. Auch gut.

Beeindruckt hat mich vor allem, wie unterschiedlich die Teilnehmer des stARTcamps waren. So viele verschiedene Menschentypen, die aber trotzdem alle etwas mit Social Media und mit Kultur machen. Da passe ich auch noch rein.

Vielen Dank an die Herbergsmütter!

Nachtrag: Meine erste Blogparade

Und noch ein erstes Mal: Nachdem Stefan Evertz mich so nett dazu eingeladen hat, nehme ich auch noch an meiner ersten Blogparade teil! Thema: Dein erstes BarCamp. Was sonst?

Vielen Dank noch einmal für die Einladung! Es hat zwar eine Weile gedauert, bis ich ihr nachgekommen bin, aber kurz vor knapp schaffe ich es dann doch noch…

Um die gestellten Fragen zu beantworten: In der Zwischenzeit war ich auf keinem weiteren BarCamp, aber solange ist das stARTCamp Köln ja auch noch nicht her … Nachdem ich am Abend direkt nach dem stARTcamp noch dachte, es sei eine interessante Erfahrung gewesen, aber öfter müsse ich das nicht haben, hat sich das doch deutlich geändert. Mittlerweile habe ich bei sehr vielen Gelegenheiten von dem erzählt, was ich in Köln erlebt und neues erfahren habe. Und immer wieder merke ich, wie es immer noch in mir arbeitet, so dass ich große Lust habe, das noch mal zu erleben. Mal sehen, wann es wieder klappt.

Und aus genau den oben beschriebenen Gründen würde ich es durchaus weiterempfehlen, an einem BarCamp teilzunehmen. Vielleicht nicht jedem, denn man muss sich schon auf eine Unbestimmtheit einlassen, die nicht jedem liegt. Aber mir hat es auf jeden Fall gut getan! Erstmal werde ich aufmerksam beobachten, was weiter geschieht.

Wieder was geschafft!

Die Bank hat ihren Platz gefunden

Nun habe ich ernsthaft drei Monate gebraucht, um einfach nur das Titelbild hier so einzustellen, wie ich es gerne haben möchte – und wie es korrekterweise aussehen sollte. Es gibt da ja doch ein paar Regeln, was Höhe und Breite vor allem auch in Relation zum Rest der Seite angeht. Und warum brauche ich so lange? Weil ich die Technik nicht verstehe und immer wieder keine Lust habe, mich zu intensiv damit auseinanderzusetzen. Also mal wieder ein typischer Fall von Frauen und Technik?

Ich gebe zu, ich habe männliche Hilfe in Anspruch genommen. Allerdings saß da auch gerade keine Frau neben mir auf dem Sofa. Ich bin mir sicher, dass es genug Frauen gibt, die dieses banale Problem mit links gelöst hätten. Schließlich habe ich alles wesentliche, was ich nun schon kann, auch von einer Frau gelernt. Wie es so schön heißt, alle Unzulänglichkeiten und Fehler sind ganz allein meine eigenen, bei allem anderen hatte ich sehr wertvolle Hilfe. Vielen Dank!

Und irgendwann, Schritt für Schritt, werde ich auch mit immer mehr Technik hier klarkommen. Ganz sicher!

Sieger oder Prinzessin?

Bei dm im Regal mit Shampoos und Seifen für Kinder: Eine Seifenpackung mit einem strahlenden Jungen im Schaumbad. Aufschrift: Sieger. Eine Seife in Pokalform, alles schön in blauen Jungstönen gehalten. Daneben eine Seifenpackung in Rosa mit einem kleinen lockigen Mädchen mit Krönchen im Schaumbad. Aufschrift: Prinzessin. Eine Seife in Herzform.

Und ähnliches findet sich überall in den Spielzeugläden wieder. Auf die Farbgebung rosa für Mädchen und blau für Jungs brauche ich hier gar nicht weiter einzugehen. Dazu gibt es genug zu lesen. Auch unabhängig davon spiegeln die meisten Spielsachen die Rollenklischees wider. Bei Legofriends sitzen die (langbeinigen dünnen) weiblichen Figuren im Garten und trinken Limonade, vielleicht dürfen sie immerhin mal reiten oder mit dem Hund spazieren gehen. Sie werden als die neue beste Freundin beworben. Die männlichen Figuren sind Bauarbeiter, Zugführer, Astronauten, Rennfahrer, etc. Weibliche Figuren tauchen vielleicht noch mal als Tierpflegerinnen auf.

Bei den Überraschungseiern für Mädchen sind jetzt auch schon mal langbeinige, dünne Mini-Barbiepuppen herausgekommen, die wackelig auf einem Bein im Stöckelschuh tänzeln. Keine davon stand mit beiden Beinen fest im Leben.

Das sind erstmal ganz subjektive Eindrücke. Vermutlich gibt es von Lego auch andere weibliche Figuren mit handfesteren Beschäftigungen, wenn man danach sucht. Vielleicht ist Playmobil ja sogar ganz geschlechtergerecht in seiner Rollenverteilung (wir haben aber auch da schon eine langbeinige, dünne Reiterin mit auszuwechselnden Frisuren geschenkt bekommen).

Doch ich finde diese ersten Eindrücke schon recht bezeichnend. Immer sind es die männlichen Figuren, die etwas aktives tun, während die weiblichen Figuren einfach nur da sind und in erster Linie schön aussehen. Jungs werden motiviert, etwas zu machen, etwas zu erreichen, sich anzustrengen. Mädchen werden dazu ermuntert, schön und lieb zu sein und mit Hilfe ihres strahlenden Lächelns das zu bekommen, was sie möchten.

Da brauchen wir uns dann auch nicht zu wundern, dass Frauen sich bei Gelegenheit lieber ins Private zurückziehen, sich um Freunde und Familie kümmern und darum, dass zuhause alles schön ist. Sie dekorieren, kochen und backen, sie nähen und stricken und haben ein schlechtes Gewissen, weil es immer Frauen gibt, die das alles noch besser machen als sie (ein wenig Wettbewerb gibt es also auch unter Frauen!). Bitte nicht falsch verstehen: ich stricke auch gerne (wenn auch langsam und nicht besonders gut), ich nähe mittlerweile sogar gerne. Allerdings denke ich, dass das kein Selbstzweck sein kann. Ich glaube sogar jeden einzelnen Frau, dass sie das gerne und freiwillig macht und dass sie es gar nicht anders möchte. Aber das Gesamtbild weist dann doch wieder auf ein gesellschaftliches Phänomen hin: Wieso sind es denn (fast) immer Frauen, die gerne häuslich werden, während Männer wieder rausgehen und den Wettbewerb mit anderen suchen?

Natürlich gibt es Tage, an denen ich auch am liebsten aufhören möchte, mich anzustrengen, immer wieder gegen Widerstände anzukämpfen, immer wieder zu hinterfragen, ob ich eigentlich das richtige tue. Stattdessen würde ich auch gern einfach nach Hause gehen, die Nähmaschine hervorholen und schauen, was ich aus dem Pünktchenstoff denn Tolles machen kann. Und manchmal tue ich das sogar. Das ist ja auch völlig okay. Aber trotzdem kommt dann der Punkt an dem ich merke, dass ich mich doch nicht einfach geschlagen geben kann, sondern dass ich doch wieder gegen die Widerstände angehen und mein Bestes geben will. Mal klappt das, mal nicht. Aber aufgeben? Niemals!

Das bin ich schon meinen Töchtern schuldig. Denen will ich ja auch beibringen, nicht zu schnell aufzugeben, sondern es immer noch mal zu versuchen, bis es entweder klappt, oder sie stolz sagen können, sie haben es wenigstens ernsthaft versucht. Vielleicht lerne ich ja auch einiges davon.

Und ja, irgendwann werden auch sie mit Barbies spielen dürfen, wenn sie möchten. Mal schauen, was für Geschichten sie sich dann ausdenken.

Hallo Welt!?

Streng genommen ist dies ja bereits mein zweiter Blog-Eintrag. Aber in Wirklichkeit schreibe ich ihn als zweites, den ersten habe ich aus meinem ersten Versuch eines Blogs hierher kopiert. Denn wie das mit dem Importieren von Inhalten funtkioniert, muss ich erst noch lernen.

Und wie geht es weiter?

Wir werden sehen. Zuerst hoffe ich, dass ich noch viel besser verstehe, wie hier alles funktioniert. Und dann hoffe ich, dass ich bald mutiger bin, auch noch mehr zu schreiben und vor allem, irgendwann ernsthaft mehr Menschen mitzuteilen, dass es mich hier gibt.

Ist das wirklich nötig?

Nein, vermutlich nicht. Aber Lust habe ich schon dazu. Und irgendwann macht es dann – wenn alles gut läuft – sowohl mir als auch meinen Lesern Freude.

Was fehlt noch?

Einiges an Wissen, immer mal wieder Geduld, Zeit, all das aufzuschreiben, was ich aufschreiben möchte, und dann der Mut, das auch zu veröffentlichen. Und Schlaf …

Und nun freue ich mich darauf, das hier irgendwann richtig mit Leben und Inhalten zu füllen!

Sehnsuchtsziele…

Bis nach Australien habe ich es ja schon mal geschafft – zugegeben, es ist wirklich schon lange her. Aber ein echtes Sehnsuchtsziel ist weiterhin Neuseeland. Vermutlich habe ich viel zu romantische Vorstellungen von diesem Land. Ich sehe immer riesige, hügelige Waldgebiete mit rauen Felshängen, viele grüne Wiesen, viel Meer an dramatischen Felsküsten und natürlich Schafe. Diese hatte ich mir allerdings immer deutlich anders vorgestellt, als Anne Betten sie in ihrem Fotoblog zeigt…

 Neuseeland – Land der Schafe.

Was mache ich hier eigentlich?

Das ist eine gute Frage. Ich denke noch darüber nach, was ich bloß zu schreiben haben könnte, was irgendjemanden außer mir interessiert. Aber wenn ich es nicht einfach mal ausprobiere, werde ich es nie erfahren.

Den Gedanken an einen eigenen Blog trage ich schon eine ganze Weile mit mir herum, weil ich schon so viele andere tolle Blogs zu den verschiedensten Themen gelesen habe. Aber erst das Seminar bei Silke Buttgereit gab den Ausschlag, es wirklich einmal zu versuchen. Und dabei sind schon viele schöne Blogs entstanden, bei denen ich sehr gespannt bin, wie sie sich weiter entwickeln. Und sobald ich herausgefunden habe, wie das mit den trackbacks funktioniert, werde ich sie hier auch vorstellen.