Mein erstes Barcamp: stARTcamp Köln 2013

Bereits Freitag abend, als ich nach einem langen, aufregenden Tag ganz erschlagen im Hotelzimmer noch einmal auf Twitter und Facebook schaute, waren die ersten Eindrücke vom stARTcamp Köln 2013 online. Und nun, wenige Tage später, kommen dazu noch so viele richtig ausführliche und spannende Blogeinträge. Was soll ich also noch dazu schreiben? Meine Eindrücke als Newbie vielleicht?

Ankommen

Es war also spannend und aufregend. Was eigentlich? Zunächst, muss ich zugeben, fühlte ich mich etwas verloren. Schon bei der Vorstellungsrunde überlegte ich, was denn bloß meine Hashtags für den Tag sein konnten. Und je länger die Runde dauerte, desto unsicherer wurde ich. So viele kreative Menschen! So viele lange, komplizierte Worte, von denen ich teilweise noch nie gehört hatte! Kurzzeitig wollte ich zu #Angst, #Hilfe und #Anfänger greifen. Glücklicherweise wurde es mit #Bücher, #Ausstellungs- und Museums-Apps und #neugierig dann doch etwas professioneller … (Wobei es vielleicht sogar geholfen hat, dass ich meine Vorstellung wegen des eigenwilligen Mikros zweimal aufsagen musste.)

Und im Laufe das Tages habe ich viele Menschen kennengelernt, die mir zeigten, dass es einfach nur darauf ankommt anzufangen. Natürlich muss man sich klar werden, was man machen will, warum man es machen will, wen man ansprechen möchte und wie. Aber am Ende hilft nur einfach machen. Angefangen hat jeder mal.

Die Sessions

Sessionplan zum stARTcamp Köln 2013

Sessionplan zum stARTcamp Köln 2013

Über die einzelnen Sessions muss ich hier vermutlich nichts schreiben, darüber wird bestimmt ausführlich berichtet. Aber was habe ich daraus mitgenommen? Den Begriff Edu-Caching zum Beispiel. Ein anregender Vortrag von Helge David. Wie lockt man Jugendliche in eine Ausstellung im Haus der Geschichte in Bonn, die sich mit sowas anscheinend langweiligem wie dem demografischen Wandel beschäftigt? Mit einer Tour durch Bonn zu ausgewählten Orten, die zu den Themen der Ausstellung in Beziehung gesetzt werden. Die Tour kann mithilfe von GPS-Geräten, die im Museum verliehen werden, oder aber mit den eigenen Smartphones absolviert werden. Die Idee von Geocaching fand ich schon immer irgendwie interessant, hatte mir aber nie vorstellen können, wie wir das für uns oder unsere Partner einsetzen könnten. Jetzt kommen mir langsam einige Ideen.

Der Vortrag von Annette Schwindt war dann für mich als Newbie genau das richtige. Auf der einen Seite technisch spannend – ein Hangout! Auf der anderen Seite waren es wieder die ganz einfachen Botschaften, die gar nicht häufig genug wiederholt werden können. Man muss sich in den Kopf der Leser versetzen und das schreiben, was sie lesen wollen. Wenn man nicht genau weiß, was die Leser eigentlich erwarten, kann man sie einfach fragen.

Und dann war da noch die letzte Session über transmediales Storytelling. Sehr aufregende Beispiele, auch wenn sie meilenweit über all das, was uns möglich ist, hinausgingen. Aber es war eine Anregung mal zu schauen, was wir überhaupt für Geschichten zu erzählen haben, wer oder was bei uns der Held sein könnte, und welche Kanäle wir dafür nutzen könnten.

Eine Session, die ich verpasst habe, war die von Kristine Honig zum Thema Plüschtiere. Okay, ich habe sie nicht verpasst, ich hatte einfach nicht geglaubt, dass das für mich interessant sein könnte. Glücklicherweise saß ich am Ende neben Kristine und sie hat mir einiges zu ihrer Session erzählt. Und nun habe ich diesen kleinen Floh im Ohr, der nervt und fragt, ob wir etwas in der Art nicht auch für unsere Verlagsarbeit einsetzen könnten …

Am Ende

Da war doch noch was? Ach ja, die Fähnchen! Social Singing – das war zwar angekündigt, aber daran geglaubt habe ich nicht … Ich kann mir keinen anderen Rahmen vorstellen, in dem es so gut klappen würde, mit zwei Stimmen „Schön ist es auf der Welt zu sein“ zu singen. Ein toller Abschluss!

Und was hat es gebracht?

Die Erkenntnis, dass es mir immer noch schwer fällt, in der Menschenmenge einfach andere, mir unbekannte Personen anzusprechen – ganz egal, ob ich sie eventuell sogar virtuell schon kenne oder nicht. Aber auch, dass es sich eigentlich immer lohnt, mich zu überwinden. Ich habe wieder einige sehr nette und sehr interessante Menschen kennengelernt.

Und die Erkenntnis, dass auch Sessions, die etwas ganz anderes boten als ich erwartet hatte, immer diesen einen Gedanken enthielten – und wenn es nur ein eigentlich völlig nebensächlicher Aspekt war –, der irgendetwas in mir auslöste. Ich bin sehr gespannt, was bei mir in den nächsten Tagen noch so hochkommt. Auf jeden Fall wurde ich wieder auf all die Themen gestoßen, mit denen ich mich doch schon lange mal beschäftigen wollte. Auch gut.

Beeindruckt hat mich vor allem, wie unterschiedlich die Teilnehmer des stARTcamps waren. So viele verschiedene Menschentypen, die aber trotzdem alle etwas mit Social Media und mit Kultur machen. Da passe ich auch noch rein.

Vielen Dank an die Herbergsmütter!

Nachtrag: Meine erste Blogparade

Und noch ein erstes Mal: Nachdem Stefan Evertz mich so nett dazu eingeladen hat, nehme ich auch noch an meiner ersten Blogparade teil! Thema: Dein erstes BarCamp. Was sonst?

Vielen Dank noch einmal für die Einladung! Es hat zwar eine Weile gedauert, bis ich ihr nachgekommen bin, aber kurz vor knapp schaffe ich es dann doch noch…

Um die gestellten Fragen zu beantworten: In der Zwischenzeit war ich auf keinem weiteren BarCamp, aber solange ist das stARTCamp Köln ja auch noch nicht her … Nachdem ich am Abend direkt nach dem stARTcamp noch dachte, es sei eine interessante Erfahrung gewesen, aber öfter müsse ich das nicht haben, hat sich das doch deutlich geändert. Mittlerweile habe ich bei sehr vielen Gelegenheiten von dem erzählt, was ich in Köln erlebt und neues erfahren habe. Und immer wieder merke ich, wie es immer noch in mir arbeitet, so dass ich große Lust habe, das noch mal zu erleben. Mal sehen, wann es wieder klappt.

Und aus genau den oben beschriebenen Gründen würde ich es durchaus weiterempfehlen, an einem BarCamp teilzunehmen. Vielleicht nicht jedem, denn man muss sich schon auf eine Unbestimmtheit einlassen, die nicht jedem liegt. Aber mir hat es auf jeden Fall gut getan! Erstmal werde ich aufmerksam beobachten, was weiter geschieht.

9 Gedanken zu „Mein erstes Barcamp: stARTcamp Köln 2013

  1. Daniela

    Mensch Sabine, ich kann nur sagen: wow!
    Ich glaube, das muss ich mir mal ausführlicher von dir direkt erzählen lassen!
    Lg, Daniela

    Antworten
  2. Kristine

    Liebe Sabine,
    danke für deinen wunderbaren Rückblick! Es geht mir immer ähnlich wie dir: zum Teil erwartet man aufgrund der Benennung oder Umschreibung einer Session bzw. eines Vortrags etwas komplett anderes, und dennoch nimmt man aus jeder einzelnen Veranstaltung immer etwas für sich mit.
    Es freut mich natürlich besonders, dass ich mit meiner Session solch einen Eindruck bei dir hinterlassen habe und das auch noch, ohne dass du dabei warst. Ich bin gespannt, zu was sich der “kleine Floh” noch so entwickelt. 🙂
    Liebe Grüße, Kristine

    Antworten
    1. Sabine Beitragsautor

      Hallo Stefan,

      danke für die Einladung zur Blogparade. Ich muss erstmal rausfinden, wie das technisch funktioniert – wie unschwer zu erkennen ist, bin ich auch noch Bloganfängerin –, aber das sollte ja zu schaffen sein 😉

      Schöne Grüße,
      Sabine

      Antworten
      1. Stefan Evertz

        … das sollte eigentlich recht problemlos gehen – der Blogpost besteht ja schon (und passt wie gesagt in meinen Augen perfekt zum Thema der Blogparade). Eigentlich reicht da ein Link auf den Startpost (also bei Cortex digital) und eventuell noch zusätzlich die von mit vorgeschlagenen Fragen beantworten (z.B. Würdest du das Format weiterempfehlen? Und warum?). Aber die Fragen sind definitiv freiwillig (auch wenn ich die Antworten extrem spannend finden würde).

        ANsonsten: Bei Fragen fragen 😉

        Antworten
  3. Pingback: stARTcamp Köln 2013 #sck13 | stARTcamp Köln

  4. Pingback: Blogparade “Dein erstes BarCamp” | Cortex digital

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